DE69832524T2

DE69832524T2 - Vorrichtung und verfahren zur kontrolle der lieferung unerbetener elektronischer post

Info

Publication number: DE69832524T2
Application number: DE69832524T
Authority: DE
Inventors: Sunil Paul
Original assignee: BRIGHT MAIL Inc; BRIGHT MAIL Inc SAN FRANCISCO
Current assignee: BRIGHT MAIL Inc; BRIGHT MAIL Inc SAN FRANCISCO
Priority date: 1997-12-23
Filing date: 1998-12-08
Publication date: 2006-08-10
Anticipated expiration: 2018-12-09
Also published as: AU1631199A; ATE310989T1; ES2252873T3; US6052709A; JP4173634B2; HK1031956A1; WO1999033188A3; WO1999033188A2; AU785321B2; EP1040584B1; EP1040584A2; DE69832524D1; JP2001527257A

Description

Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Kontrolle der Zusendung unerbetener E-Mail-Nachrichten über ein elektronisches Kommunikationsnetz wie beispielsweise das Internet.
Allgemeiner Stand der Technik
Der rasche Anstieg der Anzahl von Nutzern von elektronischer Post und die niedrigen Kosten der Verbreitung elektronischer Nachrichten beispielsweise über das Internet oder andere Kommunikationsnetze hat die Massenvermarktung per elektronischer Post ("E-Mail") zu einem attraktiven Werbemedium gemacht. Folglich wird E-Mail heute häufig als das Medium für ein breit gestreutes Marketing-Rundsenden unerbetener Nachrichten an E-Mail-Adressaten – allgemein als "Spam" bezeichnet – benutzt.
Elektronische Massenvermarkter (auch als "Spammer" bezeichnet) benutzen eine Vielzahl von Techniken zur Erlangung von E-Mail-Adressenlisten. Beispielsweise erlangen Vermarkter E-Mail-Adressen aus Hinterlegungen auf verschiedenen Internet-Sites wie beispielsweise Newsgroup-Sites, Chatroom-Sites oder Verzeichnisdienste-Sites, Messageboard-Sites, Mailing-Listen und durch Identifizieren von "Mail senden an:"-Adresslinks, die auf Webseiten zur Verfügung gestellt werden. Mittels dieser und anderer ähnlicher Methoden können elektronische Massenvermarkter effektiv Mailing-Adressen in großer Stückzahl erlangen, die dann zum Ziel ihrer Werbungen und anderer unerbetener Nachrichten werden.
Nutzer von Internet-Diensten und elektronischer Post sind aber nicht darauf erpicht, sich ihre E-Mail-Briefkästen mit unerbetenen E-Mails vollstopfen zu lassen. Dies ist ein zunehmendes Problem für Internetdiensteanbieter (Internet Service Providers – ISPs) wie beispielsweise America Online (AOL^®) oder Microsoft Network (MSN^®) und andere Organisationen mit einfach zu identifizierenden E-Mail-Adressen, wie beispielsweise Großunternehmen (z. B. IBM^®, Microsoft^®, General Motors^® usw.). ISPs sind Gegner solcher Junkmails, weil sie die Zufriedenheit der Nutzer mit den Diensten beeinträchtigen. Unternehmen wollen Junkmails ausschalten, weil sie die Produktivität ihrer Beschäftigten verringern.
Dementsprechend besteht Bedarf an einem System, das automatisch und effektiv unerbetene E-Mail-Nachrichten erkennt und die Zusendung dieser Nachrichten an Nutzer kontrolliert, beispielsweise durch Verhindern der Zustellung der Nachrichten zu den Eingangsbriefkästen der Nutzer, Kenntlichmachen der Nachrichten als unerbetene Nachrichten durch Anzeigen der Nachrichten in einem unterscheidbaren Anzeigemodus oder eine sonstige Kontrolle der Zusendung solcher Nachrichten an die Nutzer.
Ranum, M. J. und Mitarbeiter, "Implementing a Generalized Tool for Network Monitoring", Tagungsbericht der Elften Systemverwaltungskonferenz (LISA XI), San Diego, CA, USA, 26.–31. Oktober 1997, Seiten 1–8, XP-002107361, offenbart ein Netzwerküberwachungs-Tool, das dafür verwendet werden kann, SMTP-Transaktionen zu analysieren, die einem Nutzer zugeordnet sind, der Spam-E-Mails über ein Netzwerk versendet. Ranum schlägt des Weiteren vor, dass aktive Agenten entwickelt werden können, um in Teile des Netzwerks "hineinzustoßen" und die Reaktionen zu protokollieren.
EP-A-0813162 an Sun Microsystems, Inc. offenbart ein E-Mail-Filterungssystem, mit dessen Hilfe Mitglieder einer Gruppe vertrauenswürdiger Nutzer eine E-Mail als Junkmail klassifizieren können. In Reaktion darauf, dass eine ausreichende Anzahl von Nutzern eine bestimmte Nachricht als Junkmail klassifizieren, verhindert das System, dass weitere Nutzer in der Gruppe die Nachricht einsehen.
Kurzdarstellung der Erfindung
Dementsprechend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System und ein Verfahren zur Kontrolle der Zusendung unerbetener E-Mail-Nachrichten ("Spam") über ein elektronisches Kommunikationsnetz wie beispielsweise das Internet bereitzustellen, indem die Quelle von erkannten Spam-Übertragungen mittels "Spamsonden" identifiziert wird und Netzwerkserver und/oder Nutzer-Endgeräte automatisch vor den Spam-Quellen gewarnt werden, um ein wirksames Filter- oder "Spamwand"-Programm zu aktivieren, das auf Netzwerkservern und/oder Nutzer-Endgeräten installiert ist.
Gemäß dem Verfahren und System der vorliegenden Erfindung werden einer oder mehrere Spamsonden-E-Mail-Adressen erzeugt und an verschiedenen Orten in dem Kommunikationsnetz platziert, um ihre Einbindung in groß angelegte Mailing-Listen für elektronische Junkmail ("Spam") sicherzustellen. Die Briefkästen, die den Spamsonden-E-Mail-Adressen entsprechen, werden durch ein Spam-Kontrollcenter auf eingehende Post überwacht. Sobald Post eingeht, die an die Spamsonden-Adressen adressiert ist, analysiert das Spam-Kontrollcenter automatisch die empfangene Post, um die Quelle der Nachricht zu identifizieren, extrahiert und verarbeitet die Quellendaten aus der erhaltenen Nachricht und erzeugt ein Warnsignal, das die verarbeiteten Quellendaten enthält. Das Warnsignal kann außerdem Filterungsanweisungen enthalten, die Netzwerkserver und Nutzer-Endgeräte in die Lage versetzen, automatisch Spam zu erkennen. Dieses Warnsignal wird an alle Netzwerkserver und/oder alle Nutzer-Endgeräte innerhalb des Kommunikationsnetzes rundgesendet. Ein in den Servern oder Nutzer-Endgeräten installiertes Filterungssystem erhält automatisch das Warnsignal, aktualisiert automatisch gespeicherte Filterungsda ten mittels der aus dem Warnsignal erlangten Quellendaten und kontrolliert automatisch die Zusendung anschließend erhaltener E-Mail-Nachrichten von der identifizierten Spam-Quelle. Jegliche Filterungsanweisungen werden ebenfalls gespeichert und zur Verarbeitung ankommender E-Mail-Nachrichten verwendet. Das Filterungssystem kontrolliert die Zusendung der unerbetenen E-Mail-Nachrichten, indem es die Nachrichten verwirft, ohne sie dem Nutzer anzuzeigen, oder indem es dem Nutzer die Nachrichten mit der Kennzeichnung "Junk" oder einer ähnlichen Kennzeichnung anzeigt, oder durch eine anderweitige Verarbeitung der Spam-Mail nach Wunsch des Netzwerkproviders oder des Netzwerknutzers. Das Filterungssystem kann auch dafür verwendet werden, E-Mail-Nachrichten zu filtern, die von den Nutzer-Endgeräten kommen.
Ein System zum Kontrollieren der Zusendung von unerbetener elektronischer Post gemäß der vorliegenden Erfindung enthält ein Kommunikationsnetz, das wenigstens ein Nutzer-Endgerät und ein Kontrollcenter enthält. Das Kontrollcenter enthält einen Verteiler zum Verteilen einer Sondenadresse an mehrere Orte in dem Kommunikationsnetz, von denen es wahrscheinlich ist, dass auf sie durch Versender von unerbetener elektronischer Post zugegriffen wird; einen Prozessor zum Empfangen von E-Mail-Nachrichten, die an die Sondenadresse adressiert sind, und zum Extrahieren von Quellendaten aus den empfangenen E-Mail-Nachrichten; und einen mit dem Prozessor verbundenen Warnsignalgenerator zum Erzeugen und Versenden eines Warnsignals, das die extrahierten Quellendaten sowie – optional – Filterungsanweisungen enthält. Das System gemäß der vorliegenden Erfindung kann des Weiteren wenigstens einen Netzwerkserver, der mit dem Kommunikationsnetz verbunden ist, und mehrere Nutzer-Endgeräte, die mit dem Netzwerkserver verbunden sind, enthalten. Eine Filteranwendung kann in jedem der Netzwerkserver und/oder in jedem der Nutzer-Endgeräte implementiert sein. Die Filteranwendung empfängt das Warnsignal, aktuali siert gespeicherte Filterungsdaten bei Empfang des Warnsignals mittels der aus dem Warnsignal erlangten Quellendaten und Filterungsanweisungen und filtert E-Mail-Nachrichten, die an jedes der Nutzer-Endgeräte adressiert sind, entsprechend den aktualisierten Filterungsdaten. Das Filterungssystem kann außerdem dafür verwendet werden, E-Mail-Nachrichten zu filtern, die von den Nutzer-Endgeräten stammen.
Ein Verfahren zum Identifizieren von Quellen unerbetener elektronischer Post gemäß der vorliegenden Erfindung beinhaltet folgende Schritte:

(a) Erzeugen einer Sondenadresse; Verteilen der Sondenadresse an verschiedene Orte in einem Kommunikationsnetz, von denen es wahrscheinlich ist, dass auf sie durch Versender von unerbetener elektronischer Post zugegriffen wird;
(b) Überwachen des Kommunikationsnetzes auf elektronische Post, die an die Sondenadresse adressiert ist;
(c) nachdem eine E-Mail-Nachricht, die an die Sondenadresse adressiert ist, empfangen wurde, Extrahieren und Verarbeiten der aus der empfangenen E-Mail-Nachricht erlangten Quellendaten; und
(d) Erzeugen eines Warnsignals, das die verarbeiteten Quellendaten enthält.

Ein Verfahren zum Kontrollieren der Zusendung von unerbetener elektronischer Post gemäß der vorliegenden Erfindung beinhaltet folgende Schritte:

(a) Erzeugen einer Sondenadresse; Verteilen der Sondenadresse an verschiedene Orte in einem Kommunikationsnetz, von denen es wahrscheinlich ist, dass auf sie durch Versender von unerbetener elektronischer Post zugegriffen wird;
(b) nachdem eine E-Mail-Nachricht, die an die Sondenadresse adressiert ist, empfangen wurde, Extrahieren und Verarbeiten der aus der empfangenen E-Mail-Nachricht erlangten Quellendaten;
(c) Senden eines Warnsignals, das die verarbeiteten Quellendaten sowie – optional – Filterungsanweisungen enthält;
(d) Empfangen des Warnsignals bei einer Filteranwendung zum Filtern von E-Mail-Nachrichten; Aktualisieren von Filterungsdaten, die von der Filteranwendung gespeichert wurden, mittels der aus dem Warnsignal erlangten Quellendaten und Filterungsanweisungen; und
(e) Filtern der von der Filteranwendung empfangenen E-Mail-Nachrichten entsprechend den aktualisierten Filterungsdaten.

Die oben angesprochenen sowie weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen deutlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung hervor, wenn sie in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen gelesen wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
1 ist ein Blockschaubild eines Systems zum Kontrollieren der Zusendung von unerbetener elektronischer Post gemäß der vorliegenden Erfindung.
2 ist ein Blockschaubild einer in einem Nutzer-Endgerät installierten Filteranwendung zur Verwendung in dem System von 1.
3 ist ein Beispiel für Daten, die in einer Ausschlussliste gespeichert sind, die von der Filteranwendung aus 2 verwendet wird.
4 ist ein Blockschaubild einer alternativen Ausführungsform einer in einem Nutzer-Endgerät installierten Filteranwendung zur Verwendung in dem System von 1.
5 ist ein Blockschaubild einer in einem Netzwerkserver installierten Filteranwendung zur Verwendung in dem System von 1.
6 ist ein Blockschaubild einer alternativen Ausführungsform einer in einem Netzwerkserver installierten Filteranwendung zur Verwendung in dem System von 1.
7 ist ein Prozessablaufdiagramm für ein Verfahren zum Identifizieren von Quellen unerbetener E-Mail-Nachrichten gemäß der vorliegenden Erfindung.
8 ist ein Prozessablaufdiagramm für ein Verfahren zum Kontrollieren der Zusendung von unerbetenen E-Mail-Nachrichten gemäß der vorliegenden Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der begleitenden Zeichnungen beschrieben, die als veranschaulichende Beispiele bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zu verstehen sind. Insbesondere kann die vorliegende Erfindung unter Verwendung von Software, Hardware oder Hardware-Software-Kombinationen implementiert werden, wie der Fachmann sofort verstehen wird.
1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Systems 100 zum Kontrollieren der Zusendung von unerbetenen E-Mail- Nachrichten. Wie in 1 zu sehen, beinhaltet ein System 100 zum Kontrollieren der Zusendung von unerbetenen E-Mail-Nachrichten, beispielsweise Spam, gemäß der vorliegenden Erfindung ein Kontrollcenter 101, das mit einem Kommunikationsnetz 110, beispielsweise dem Internet oder einem anderen Wide Area Network (WAN), verbunden ist. Mehrere Netzwerkserver 120, 121 und 122 sind mit dem Kontrollcenter 101 und dem Kommunikationsnetz 110 verbunden. Nutzer-Endgeräte 130–138 sind jeweils mit den Servern 120–122 verbunden, wie in 1 gezeigt.
Das Kontrollcenter 101 enthält einen Prozessor 102 zum Erzeugen von Spamsonden-Adressen; einen mit dem Prozessor 102 verbundenen Verteiler 103 zum Verteilen der Spamsonden-E-Mail-Adressen an mehrere Orte in dem Kommunikationsnetz 110; einen mit dem Kommunikationsnetz 110 und dem Verteiler 103 verbundenen Prozessor 104 zum Empfangen von E-Mails, die an die Spamsondenadresse adressiert sind, und zum Extrahieren und Verarbeiten von Quellendaten aus den empfangenen E-Mail-Nachrichten, die an die Spamsondenadresse adressiert sind; und einen mit dem Prozessor 104 verbundenen Warnsignalgenerator 105 zum Erzeugen von Warnsignalen an die Server 120–122 und/oder die Nutzer-Endgeräte 130–138. Die Warnsignale beinhalten die durch den Prozessor 104 extrahierten Quellendaten aus den an die Spamsondenadresse adressierten E-Mail-Nachrichten und können des Weiteren Filterungsanweisungen beinhalten, die beispielsweise über das Kontroll-Endgerät 106 eingegeben wurden. Das Kontroll-Endgerät 106 ist mit dem Kontrollcenter 101 verbunden, um den Betrieb des Kontrollcenters 101 zu kontrollieren und zu überwachen. Weitere (nicht gezeigte) Kontroll-Endgeräte können optional vorgesehen werden. Die Komponenten des Kontrollcenters 101 brauchen nicht am selben Ort zusammengefasst sein und können als ein verteiltes System aus Prozessoren, als Komponenten eines einzelnen Verarbeitungssystems oder in anderen Konfigurationen implementiert werden, wie der Fachmann sofort verstehen wird.
Der Betrieb der bevorzugten Ausführungsform von 1 wird nun eingehender beschrieben. Das System 100 zum Kontrollieren der Zusendung von unerbetenen E-Mail-Nachrichten gemäß der vorliegenden Erfindung, wie in 1 gezeigt, verwendet eine oder mehrere "Spamsonden", die vom Prozessor 102 erzeugt werden, um Quellen unerbetener E-Mails oder Spam zu identifizieren. Eine Spamsonde ist eine E-Mail-Adresse, die speziell dafür ausgewählt wird, ihren Weg auf möglichst viele Mailing-Listen von Spammern zu finden. Die Spamsonde wird des Weiteren dafür ausgewählt, weit oben auf den Spammer-Listen aufzutauchen, um relativ frühzeitig im Mailing-Prozess der Spammer Mailings zu erhalten. Beispielsweise kann die Spamsondenadresse so ausgewählt werden, dass sie ganz oben auf einer alphabetisch geordneten Mailing-Liste erscheint (beispielsweise Aardvark@aol.com). Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Systems gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein gewisser Prozentsatz an zuweisbaren E-Mail-Adressen, die von einem ISP oder einem privaten Netz angeboten werden, zur Verwendung als Spamsonden vorbehalten.
Nachdem eine Spamsonde mittels des Prozessors 102 erzeugt wurde, verteilt der Verteiler 103 die Spamsonde an eine Anzahl von Orten im Kommunikationsnetz 110, von denen es wahrscheinlich ist, dass sie von Spammern durchgesehen ("gebrowst") werden. Im Internet beispielsweise können zu den Orten, von denen es wahrscheinlich ist, dass sie von Spammern gebrowst werden, folgende gehören: Chatroom-Sites, Verzeichnisdienste-Sites, Mailing-Listen, Messageboard-Sites und Newsgroup-Sites sowie "Mail senden an:"-Adresslinks, die auf Webseiten, die ins Internet gestellt wurden, zu finden sind. Auf diese Weise wird die Spamsondenadresse vorzugsweise an verschiedene Stellen im Netz verteilt und mit der Absicht ins Netz gestellt, dass Spammer die Adresse finden und sie ihrer Mailing-Liste hinzufügen, während sie durch das Netz browsen.
Nachdem die Spamsonde im Netz 110 verteilt wurde, speichert der Prozessor 104 die vom Verteiler 103 empfangene Spamsondenadresse und überwacht das Netz 110 auf E-Mail-Nachrichten, die an die Spamsondenadresse adressiert sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung befindet sich der Briefkasten, welcher der Spamsondenadresse entspricht, in dem Prozessor 104. Bei dieser Ausführungsform werden alle E-Mail-Nachrichten, die an die Spamsondenadresse adressiert sind, automatisch durch das Netz 110 an den Prozessor 104 weitergeleitet.
Zusätzlich zur Entgegennahme von eingehenden E-Mail-Nachrichten, die automatisch durch das Netz 110 weitergeleitet werden, kann der Prozessor 104 auch einschlägig bekannte Sendeaufruftechniken ("Polling") verwenden, um E-Mail-Nachrichten aus Sondenadressbriefkästen abzurufen, indem ausgehende Anforderungen an den Sondenadressbriefkasten gesendet werden. Der Einsatz solcher Verfahren hilft, sowohl die Rechtzeitigkeit des Empfangs von Spam als auch Immunität gegen Dienstverweigerungsangriffe zu gewährleisten (wenn beispielsweise ein Spammer zahlreiche Verarbeitungsbefehle an den Spamsondenserver sendet, um den Server zu beschäftigen, wodurch verhindert wird, dass der Server eingehende E-Mail-Nachrichten erhält).
Nachdem die in der empfangenen E-Mail-Nachricht enthaltenen Informationen identifiziert und vom Prozessor 104 erhalten wurden, analysiert der Prozessor 104 diese Informationen mittels einschlägig bekannter Verarbeitungsverfahren und extrahiert die Quellenkopfdaten aus der empfangenen E-Mail-Nachricht. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann eine Person noch weitere Analysen der empfangenen E-Mail-Nachrichten mit Hilfe des Kontroll-Endgerätes 106 durchführen. Der Prozessor 104 gibt dann die extrahierten Quellendaten an den Warnsignalgenerator 105 aus.
Die vom Prozessor 104 durchgeführte Verarbeitung kann die Analyse der Quellenkopfdaten von der empfangenen E-Mail-Nachricht beinhalten, um beispielsweise die IP-Adresse (Internet Protocol) des Absenders oder die Adresse des oder der Server, die die E-Mail-Nachricht vom Absender zum Spamsondenbriefkasten weiterleiten, mittels bekannter Nachschlagetechniken zu ermitteln. Der Prozessor 104 kann auch Daten aus anderen Feldern der empfangenen E-Mail-Nachricht extrahieren und analysieren, einschließlich anderer Kopffelder wie beispielsweise das Feld "Thema" oder das Feld "Nachrichtenkennnummer" sowie des eigentlichen Text der E-Mail-Nachricht. Der Prozessor 104 übergibt die analysierten Daten an den Warnsignalgenerator 105.
Nach Erhalt der Datenausgabe vom Prozessor 104 erzeugt der Warnsignalgenerator 105 vorzugsweise ein Warnsignal, das die Quellendaten, die aus der empfangenen E-Mail-Nachricht extrahiert wurden, sowie weitere Daten enthält, die vom Prozessor 104 analysiert wurden (wie oben beschrieben). Das Warnsignal kann außerdem Filterungsanweisungen enthalten, die von den Nutzer-Endgeräten oder den Netzwerkservern umzusetzen sind. Filterungsanweisungen können dem Warnsignalgenerator 105 beispielsweise über das Kontroll-Endgerät 106 zugeleitet werden. Der Warnsignalgenerator 105 übermittelt dann vorzugsweise das Warnsignal entweder über einen optionalen dedizierten Kommunikationslink 140 oder über das Kommunikationsnetz 110 an jeden Server 120–122.
Filterungsanweisungen können vom Kontrollcenter zu den Servern und/oder den Nutzer-Endgeräten übermittelt werden, um die von den Servern und/oder den Nutzer-Endgeräten durchgeführte Filterungsoperation zu aktualisieren und zu kontrollieren. Beispielsweise kann eine Filterungsanweisung den Server oder das Nutzer-Endgerät anweisen, die Domäne der "Nachrichtenkennnummer" mit der frühesten Quelle in der Reihe von Servern zu vergleichen, die im Feld "Empfangen" aufgelistet sind. Wenn die Domänen in den beiden Feldern nicht übereinstimmen, so markiert der Server oder das Nutzer-Endgerät die E-Mail-Nachricht mit einem Code, wie beispielsweise JUNK, was ihren Status als Spam anzeigt. Es können auch andere geeignete Filterungsanweisungen, die dem Fachmann sofort einfallen, vorgesehen werden, um eine wirksame Spamfilterung zu gewährleisten.
Das System zum Kontrollieren der Zusendung von unerbetenen E-Mails, wie es in 1 gezeigt ist, enthält eine in einem Nutzer-Endgerät installierte Filteranwendung oder eine in einem Server installierte Filteranwendung oder eine Kombination aus beidem. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden Filteranwendungen, die in den Servern oder Nutzer-Endgeräten implementiert sind, mittels Hardware oder Software oder einer Kombination aus Hard- und Software implementiert, wie es dem Fachmann bekannt ist. Die Filteranwendungen empfangen und verarbeiten die Warnsignale, die durch den Warnsignalgenerator 105 des Kontrollcenters 101 übermittelt wurden. Nach Erhalt des Warnsignals extrahiert die Filteranwendung (unabhängig davon, ob sie sich in den Servern oder den Nutzer-Endgeräten befindet) die Quellen- und sonstigen Daten (einschließlich eventueller Filterungsanweisungen) aus dem Warnsignal. Die Filteranwendung speichert die Daten und verwendet sie zum Aktualisieren ihres Filterungsprozesses, was weiter unten anhand der 2 bis 6 noch eingehender beschrieben wird.
Bei der in 2 gezeigten bevorzugten Ausführungsform enthält eine in einem Nutzer-Endgerät installierte Filteranwendung 200 zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung einen Ausschlusslisten-Manager 202 zum Erstellen, Speichern und automatischen Pflegen einer Nutzerausschlussliste. Die Nutzerausschlussliste enthält vorzugsweise sämtliche Identifizierungsdaten, die benötigt werden, um den Status eingehender E-Mail-Nachrichten zu ermitteln. Die in der Ausschlussliste enthaltenen Daten können in Kategorien unterteilt werden, die den Feldern von eingehenden E-Mail-Nachrichten entsprechen, wie in 3 veranschaulicht. Beispielsweise kann eine Filterung unter Verwendung der "Von"-Kategorie der Ausschlussliste genügen, um die Zusendung von Spam-Nachrichten zu kontrollieren. Nutzer und/oder Dienste-Anbieter können jedoch optional auch eine Filterung anhand weiterer Ausschlusslistenkategorien implementieren, wie beispielsweise die E-Mail-Kopfelemente "An", "Blindkopie an", "Kopie an" und "Thema" sowie weitere Kopfelemente. Die Filterung kann auch anhand des Inhalts des eigentlichen Textes der E-Mail erfolgen. Die Nutzerausschlussliste kann automatisch erstellt und gepflegt und/oder durch den Nutzer oder Dienste-Anbieter manuell erstellt und geändert werden. Das Nutzer-Endgerät kann die Filterung auch anhand von Filterungsanweisungen vornehmen, die vom Kontrollcenter 101 empfangen wurden.
Bei der in 4 gezeigten bevorzugten Ausführungsform werden Warnsignale, die aus dem Kontrollcenter 101 erhalten wurden, automatisch durch die Filteranwendung dergestalt verarbeitet, dass die aus den Warnsignalen extrahierten Quellendaten automatisch der gespeicherten Ausschlussliste hinzugefügt werden. Somit werden Quellendaten, die durch die Spamsonde erkannt, durch das Kontrollcenter 101 verarbeitet und in den Warnsignalen übermittelt werden, dafür verwendet, die Filteranwendungen in den Nutzer-Endgeräten 130–138 automatisch zu aktualisieren.
Die im Nutzer-Endgerät installierte Filteranwendung bei der in 2 gezeigten bevorzugten Ausführungsform enthält des Weiteren eine E-Mail-Speicherdatenbank 206, die eingehende E-Mails empfängt und speichert und Datensätze von ausgehenden E-Mails speichert. Ein E-Mail-Filter 204 filtert die eingehenden E-Mails, die im Speicher 206 gespeichert sind, entsprechend der in der Datenbank 202 gespeicherten Nutzerausschlussliste. Es ist eine Benutzerschnittstelle 208 vorhanden, die Eingaben vom Nutzer empfängt und dem Be nutzer E-Mail-Informationen anzeigt. Die Benutzerschnittstelle 208 kann beispielsweise mittels eines einschlägig bekannten E-Mail-Softwarepaketes implementiert werden, wie beispielsweise Netscape^® Messager^®, Microsoft^® Outlook^®, Microsoft^® Exchange^®, Lotus^® cc: mail^®, Lotus Notes^®, Novell^® Groupwise^®, Eudora^® oder America Online^®. Die Benutzerschnittstelle 208 kann dafür verwendet werden, den Briefkasten eines Nutzers anzuzeigen, E-Mail-Nachrichten und Eingaben des Nutzers zu empfangen und zu verarbeiten, den Briefkasten des Nutzers zu verwalten, Briefkastenverwaltungsinformationen anzuzeigen, damit der Nutzer den Briefkasten verwalten kann, und sonstige Funktionen auszuführen, die dem Fachmann bekannt sind.
Das Filtern von eingehenden E-Mails kann vorzugsweise folgendermaßen erfolgen. Wenn die Daten in einem "Vom"-Feld der eingehenden E-Mail-Nachricht zu Daten passen, die in der entsprechenden Datenkategorie des Ausschlusslisten-Managers 202 gespeichert sind, so wird die E-Mail durch den Filter 204 mit einem ersten Anzeige-Code markiert, der den "JUNK"-Status der Nachricht anzeigt. Optional kann der Filter 204 mehrere Anzeige-Codes verwenden, die mehrere "JUNK"-Statusstufen anzeigen. Wenn keine Übereinstimmung zwischen den Feldern der empfangenen E-Mail-Nachricht und der gespeicherten Ausschlussliste gefunden wird, so wird die E-Mail mit einem zweiten Anzeige-Code markiert, der den "OK"-Status der Nachricht anzeigt. Insbesondere kann das Filterungssystem so programmiert werden, dass es nicht nur nach dem exakten Text in übereinstimmenden Datenfeldern sucht, sondern auch nach ähnlich lautendem Text, wobei bekannte Textsuchtechniken verwenden werden.
Das Markieren der eingehenden E-Mails kann mittels bekannter Programmierungstechniken bewerkstelligt werden, beispielsweise durch Hinzufügen eines zusätzlichen Informationsfeldes zu dem Format der empfangenen E-Mail oder durch Ändern eines oder mehrerer vorhandener E-Mail-Felder, um den Anzeigestatus der E-Mail anzuzeigen.
Bei einer Ausführungsform der Filteranwendung zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung werden Nachrichten, die mit dem ersten Anzeige-Code markiert sind, der einen "JUNK"-Status der Nachricht anzeigt, nicht im Briefkasten des Nutzers angezeigt und werden automatisch durch den Filter verworfen.
Alternativ können die "JUNK"-Nachrichten so modifiziert werden, dass dem Nutzer angezeigt wird, dass die Nachrichten unerbeten sind, beispielsweise indem automatisch das Wort "JUNK" am Anfang des "Thema"-Kopffeldes der Nachricht eingefügt wird, indem die Nachricht in einer unterscheidbaren Farbe im Eingangsbriefkasten des Nutzers angezeigt wird, indem die Nachrichten in einem speziellen Ordner im Eingangsbriefkasten des Nutzers abgelegt werden, oder durch sonstige geeignete Mittel. Nachrichten, die mit dem zweiten Anzeige-Code markiert sind, der den "OK"-Status der Nachricht anzeigt, werden vorzugsweise automatisch im Eingangsbriefkasten des Nutzers durch die Benutzerschnittstelle 108 in einem Anzeigemodus angezeigt, der sich optisch von dem Anzeigemodus für angezeigte "JUNK"-Nachrichten unterscheidet. Es können verschiedene bekannte Anzeigeverfahren verwendet werden, um "OK"-Mail-Nachrichten auf dem Anzeigeschirm des Nutzers von "JUNK"-Mail-Nachrichten zu unterscheiden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Filterungssystems der vorliegenden Erfindung werden E-Mail-Nachrichten, die mit dem ersten Anzeige-Code ("JUNK"-Mail") markiert sind, mittels vom Nutzer eingegebenen Nutzerpräferenzdaten durch den Filter weiterverarbeitet. Beispielsweise kann der Nutzer wünschen, unerbetene E-Mail-Nachrichten zu erhalten, die sich lediglich auf ein oder mehrere bestimmte Themen beziehen. Dementsprechend kann der Nutzer in sein Endgerät eine Themenliste eingeben, die durch die Filteranwendung als Präferenzdaten gespeichert wird. Die Filteranwendung vergleicht die Themendaten der empfangenen E-Mail-Nachricht mit Themenpräferenzdaten, die der Nutzer eingegeben hat. Insbesondere können die Themendaten aus der empfangenen Nachricht "Thema"-Kopffeldinformationen und/oder den vollen Text der E-Mail-Nachricht enthalten. Es kann eine Textsuche durchgeführt werden, um zu ermitteln, ob die Themendaten aus der empfangenen E-Mail Themenworte oder -wendungen enthalten, die vom Nutzer als Präferenzdaten eingegeben wurden. Wenn eine Übereinstimmung gefunden wird, so wird die E-Mail-Nachricht mit einem dritten Anzeige-Code markiert und dem Nutzer unter Verwendung bekannter Anzeigetechniken in einem dritten unterscheidbaren Modus angezeigt. Diese E-Mail-Nachrichten können beispielsweise automatisch in einem speziellen Ordner abgelegt werden, der vom Nutzer oder von der Filteranwendung angelegt wurde, oder können in einer unterscheidbaren Farbe angezeigt werden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einer Filteranwendung zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung speichert die Filteranwendung vorgegebene Klassifizierungsdaten, die dafür verwendet werden, eingehende unerbetene E-Mail-Nachrichten in vorgegebene Kategorien zu sortieren.
Die Filteranwendung kann beispielsweise die "Thema"-Kopffelddaten der empfangenen E-Mail-Nachricht und/oder andere Kopffelder und/oder den Text der Nachricht durchsuchen, um zu ermitteln, ob die Themendaten aus der empfangenen Nachricht Wörter oder Wendungen enthalten, die mit den Themeninformationen übereinstimmen, die jede vorgegebene Kategorie beschreiben. Bei dieser Ausführungsform ist jede vorgegebene Themenkategorie von Nachrichten mit einem bestimmten Anzeige-Code verknüpft. Dementsprechend werden dem Nutzer empfangene Nachrichten in jeder vorgegebenen Kategorie in unterschiedlichen Anzeigemodi angezeigt, um die Kategorien auf dem Anzeigeschirm des Nutzers visuell voneinander zu unterscheiden. Der Nutzer kann auswählen, dass er unerbetene E-Mail-Nachrichten in einer oder mehreren vorgegebenen Kategorien oder in keiner der Kategorien erhalten möchte.
Ein Filterungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung kann im Nutzer-Endgerät entweder als eine integrierte Funktion innerhalb des E-Mail-Programms des Nutzers implementiert werden, wie beispielsweise Netscape Messager, Microsoft Outlook, Microsoft Exchange, Lotus cc: mail, Lotus Notes, Novell mail, Eudora oder AOL, oder als eine separate Anwendung, die mit der vorhandenen E-Mail-Anwendung des Nutzers interagiert. Bei beiden Ausführungsformen interagiert der E-Mail-Filter 204 mit dem E-Mail-Speicher 206 dergestalt, dass auf E-Mail-Nachrichten zugegriffen wird und dass E-Mail-Nachrichten modifiziert und kategorisiert werden, so wie es oben beschrieben ist. Das Filterungssystem kann auch dafür verwendet werden, ausgehende E-Mail-Nachrichten zu filtern, die von den Nutzer-Endgeräten versandt wurden.
4 veranschaulicht eine alternative Ausführungsform, bei der die Filteranwendung beispielsweise in dem in 1 gezeigten Nutzer-Endgerät 130 implementiert ist. Der E-Mail-Filter 204 empfängt und filtert eingehende E-Mail-Nachrichten, bevor sie im E-Mail-Speicher 206 gespeichert werden, und kann außerdem ausgehende Nachrichten filtern, die von den Nutzer-Endgeräten versandt wurden. Diese Ausführungsform kann unter Verwendung eines bekannten Nachrichtenkommunikationsmittels implementiert werden, wie beispielsweise Mail API (MAPI) von Microsoft oder ein Internet-Mail-Protokoll wie beispielsweise Post Office Protocol (POP3), IMAP oder Simple Mail Transfer Protocol (SMTP). Bei einer bevorzugten Ausführungsform, bei der eine Filterung im Nutzer-Endgerät stattfindet, kann das System gemäß der vorliegenden Erfindung als ein Zusatzsystem zu einem bekannten E-Mail-Softwarepaket implementiert werden, wobei MAPI verwendet wird, das als ein Netzwerkdiensteanbieter konfiguriert ist. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie die Implementierung der vorliegenden Erfindung in einem Nutzer-Endgerät vereinfacht.
5 veranschaulicht eine bevorzugte serverseitige Ausführungsform, bei der die vorliegende Erfindung in Netzwerkservern implementiert ist. Diese Ausführungsform ermöglich eine Filterung an einer relativ geringen Zahl von Orten für alle Nutzer innerhalb eines Netzwerkes. Ein Server, beispielsweise 120 aus 1, erhält und routet E-Mail-Nachrichten zu und von mehreren Nutzer-Endgeräten 130–133 aus 1. Der Server 120 enthält einen E-Mail-Server-Nachrichtenspeicher 506 zum Empfangen und Speichern aller E-Mail-Nachrichten, die innerhalb des Netzwerkes 110 übermittelt werden, und einen E-Mail-Filter 504. Ein Ausschlusslistenprozessor 502 speichert und pflegt wenigstens eine Ausschlussliste für jede E-Mail-Adresse, die von dem E-Mail-Server 120 betreut wird. Beispielsweise pflegt der Ausschlusslistenprozessor 502 in der Netzwerkkonfiguration von 5 eine separate Nutzerausschlussliste für jedes Nutzer-Endgerät, beispielsweise die Nutzer-Endgeräte 130–133 aus 1. Der Server 120 kann auch ausgehende Nachrichten, die von den Nutzern versendet werden, mittels einer ähnlichen Filterungsoperation filtern.
Eine zusätzliche Funktion der vorliegenden Erfindung, die in der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsform implementiert werden kann oder die in einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung separat implementiert werden kann, ist eine Funktion, mit der mehrere Ausschlusslisten gepflegt werden. Eine oder mehrere ausgewählte Ausschlusslisten werden zum Filtern für alle Nutzer-Endgeräte 130–133 genutzt. Eine oder mehrere ausgewählte Ausschlusslisten werden zum Filtern nur für bestimmte Nutzer-Endgeräte genutzt, beispielsweise nur das Nutzer-Endgerät 130. Dementsprechend bietet diese Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eine selektive Filterung bestimmter Nutzer-Endgeräte und eine allgemeine Filterung für alle Nutzer-Endgeräte.
Der Betrieb der Komponenten des Servers 120 aus 5 ähnelt den entsprechenden Komponenten in dem nutzerseitigen System von 2. Alle E-Mails, die vom Server 120 empfangen werden, werden im E-Mail-Speicher 506 gespeichert. Der E-Mail-Filter 504 filtert die gespeicherten E-Mail-Nachrichten entsprechend den Informationen, die i dem Ausschlusslistenprozessor 502 gespeichert sind. E-Mails, die an jedes Nutzer-Endgerät 130–133 aus 1 adressiert sind, werden separat unter Verwendung der Ausschlussliste gefiltert, die jeweils für jeden Nutzer gespeichert ist. Nachdem die E-Mails, die im Speicher 506 gespeichert sind, durch den E-Mail-Filter 504 verarbeitet wurden, werden die gefilterten E-Mails dann an die jeweiligen Nutzerstandorte der Nutzer weitergeleitet.
Der Filterungsprozess, der für jedes Nutzer-Endgerät, beispielsweise 130, vom E-Mail-Filter 504 durchgeführt wird, ist der gleiche wie der, der vom Filter 204 aus 2 durchgeführt wird. Der Filter 504 vergleicht die Daten, die in dem "Von"-Kopffeld (und optional in den Feldern "An", "Kopie an", "Blindkopie an" und "Thema" und in zugehörigen Unterkopffeldern) der eingehenden E-Mail-Nachrichten gespeichert sind, mit entsprechenden Kategorie von Daten, die in dem Ausschlusslistenprozessor 502 gespeichert sind. Wenn Daten in einem dieser Felder der eingehenden E-Mails mit Daten übereinstimmen, die in einem entsprechenden Feld des Ausschlusslistenprozessor 502 gespeichert sind, so wird die eingehende E-Mail als "JUNK" markiert und mit einem ersten Anzeige-Code gekennzeichnet. Wenn keine Übereinstimmung gefunden wird, so markiert der E-Mail-Filter die E-Mail-Nachricht als "JUNK", indem er die Nachricht mit einem zweiten Anzeige-Code kennzeichnet. Eine Weiterverarbeitung zum Anzeigen der JUNK-Nachrichten anhand von Themen oder Themenkategorien, wie oben unter Bezug auf 5 beschrieben wurde, kann ebenfalls durch die Filteranwendung des Servers durchgeführt werden.
Bei der bevorzugten serverseitigen Ausführungsform von 5 interagiert der E-Mail-Filter 504 mit dem E-Mail-Nachrichten-Speicher 506, der die E-Mails verarbeitet und weitere bekannte Funktionen für eine Vielzahl von E-Mail-Adressen oder -Konten ausführt. Bei dieser Ausführungsform kann der E-Mail-Speicher 506 zusätzliche Informationen über die Kategorie jeder E-Mail-Nachricht speichern. Bei einer alternativen bevorzugten Ausführungsform wird der Status von E-Mail-Nachrichten in einer separaten (nicht gezeigten) Datenbank außerhalb des Nachrichtenspeichers 506 verwaltet.
Der Ausschlusslistenprozessor 502 kann eine Ausschlussliste für jede E-Mail-Adresse speichern oder kann alternativ eine Ausschlussliste für jede Gruppe von E-Mail-Adressen speichern, die nach Domäne oder einer sonstigen Gruppe organisiert sind. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält jede Ausschlussliste, die von dem Ausschlusslistenprozessor 502 erstellt und gepflegt wird, ein zusätzliches Datenfeld, um Merkmale von wenigstens einem Nutzerkonto oder einer E-Mail-Adresse kenntlich zu machen. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie eine zentralisierte Verwaltung von Konteninformationen gestattet.
6 veranschaulicht eine alternative bevorzugte Ausführungsform, bei der der E-Mail-Filter eingehende E-Mail-Nachrichten empfängt und filtert, bevor sie im E-Mail-Speicher 506 gespeichert werden. Diese Ausführungsform kann unter Verwendung eines bekannten Nachrichtenkommunikationsmittels implementiert werden, wie beispielsweise MAPI oder ein Internet-Mail-Protokoll wie beispielsweise POP3, IMAP oder SMTP. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie den Datenverkehrsfluss auf dem Kommunikationslink verringert, indem Junk-E-Mails herausgefiltert werden, bevor sie auf dem Server gespeichert werden.
Die bevorzugte Ausführungsform einer auf einem Server installierten Filteranwendung hat den Vorteil, dass sie die rasche Realisierung der Erfindung ermöglicht, weil Serversoftware im Allgemeinen schneller aktualisiert werden kann als Software von Nutzer-Erdgeräten. Filterungsregeln können in Echtzeit oder fast in Echtzeit auf dem Server aktualisiert werden, wodurch schnell auf neue Fälle von Junk-Mail reagiert werden kann. Diese Ausführungsform hat des Weiteren den Vorteil einer einfachen Implementierung in einer Umgebung, wo es mehrere E-Mail-Nutzer gibt. Diese Ausführungsform hat des Weiteren den potenziellen Vorteil, dass sie die Bandbreitenvergeudung verringert, zu der es durch das Versenden von Junk-E-Mail-Nachrichten an Nutzer kommt, die diese Nachrichten gar nicht lesen.
Eine zusätzliche Steuerung der Filteranwendungen, die in den Nutzer-Endgeräten und/oder in den Servern implementiert sind, kann optional über das Kontroll-Endgerät 106 aus 1 und/oder ein (nicht gezeigtes) Kontroll-Endgerät, das mit einem oder mehreren Servern 120–122 verbunden ist, ausgeführt werden. Mit Hilfe dieser Kontroll-Endgeräte kann ein Systemverwalter Quellendaten und/oder Themendaten eingeben, die zu den Ausschlusslisten der Filteranwendungen hinzuzufügen sind. Dementsprechend kann ein Service-Provider verhindern, dass Nutzer E-Mails von bestimmten Quellen oder E-Mail-Nachrichten, die bestimmte Themen (beispielsweise pornografische Inhalte) enthalten, erhalten, indem Quellendaten und/oder Themendaten zu den Ausschlusslisten der Filteranwendungen hinzugefügt werden. Die Netzwerknutzer können gegebenenfalls die Befugnis erhalten, auf die vom Systemverwalter eingegebenen Ausschlusslistendaten zuzugreifen oder diese zu ändern. Die vom Service-Provider vorgenommenen Ausschlusslisteneinträge können den Nutzern gegebenenfalls angezeigt werden.
Die Nutzer können ähnliche Beschränkungen für ihre Briefkästen manuell implementieren, indem sie manuell Daten in die Ausschlussliste eingeben.
Wie in 7 zu sehen, beinhaltet ein Verfahren zum Identifizieren von Quellen unerbetener elektronischer Post gemäß der vorliegenden Erfindung die folgenden Schritte:

701: Erzeugen einer Spamsondenadresse;
702: Verteilen der Spamsondenadresse an mehrere Orte in einem Kommunikationsnetz, von denen es wahrscheinlich ist, dass auf sie durch Versender von unerbetener elektronischer Post zugegriffen wird;
703: nachdem eine E-Mail-Nachricht, die an die Spamsondenadresse adressiert ist, empfangen wurde, Extrahieren von Quellendaten aus der empfangenen E-Mail-Nachricht; und
704: Erzeugen eines Warnsignals, das die extrahierten Quellendaten enthält.

Wie in 8 zu sehen, beinhaltet ein Verfahren zum Kontrollieren der Zusendung von unerbetenen E-Mail-Nachrichten gemäß der vorliegenden Erfindung die folgenden Schritte:

801: Erzeugen einer Spamsondenadresse;
802: Verteilen der Spamsondenadresse an verschiedene Orte in einem Kommunikationsnetz, von denen es wahrscheinlich ist, dass auf sie durch Versender von unerbetener elektronischer Post zugegriffen wird;
803: nachdem eine E-Mail-Nachricht, die an die Spamsondenadresse adressiert ist, empfangen wurde, Extrahieren von Quellendaten aus der empfangenen E-Mail-Nachricht;
804: Senden eines Warnsignals, das die extrahierten Quellendaten enthält;
805: Empfangen des Warnsignals bei einer Filteranwendung zum Filtern von E-Mail-Nachrichten;
806: Aktualisieren von Filterungsdaten, die von der Filteranwendung gespeichert wurden, mittels der aus dem Warnsignal erlangten Quellendaten; und
807: Filtern der von der Filteranwendung empfangenen E-Mail-Nachrichten entsprechend den aktualisierten Filterungsdaten.

Das Filterungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann auch in Kombination mit einem oder mehreren auf Einschluss basierenden Verfahren implementiert werden, wie dem Fachmann sofort einleuchten wird.
Obgleich die vorliegende Erfindung speziell anhand der bevorzugten Ausführungsformen beschrieben wurde, weiß der Durchschnittsfachmann selbstverständlich, dass Änderungen und Modifizierungen in Form und Detail vorgenommen werden können, ohne dass vom Geltungsbereich der Erfindung abgewichen wird. Es ist beabsichtigt, dass die angehängten Ansprüche derartige Änderungen und Modifizierungen mit einschließen.

Claims

System zum automatischen Kontrollieren der Zusendung von unerbetener elektronischer Post, umfassend: ein Kommunikationsnetz; ein Kontrollcenter, umfassend: einen Prozess (102) zum Erzeugen einer oder mehrerer Spamsonden-E-Mail-Adressen; einen Verteiler zum Verteilen der einen oder mehreren Spamsonden-E-Mail-Adressen an wenigstens einen Ort in dem Kommunikationsnetz; einen Prozessor (104) zum Empfangen von E-Mail-Nachrichten, die an die eine oder mehreren Spamsonden-E-Mail-Adressen adressiert sind, und zum Extrahieren von Quellendaten aus den empfangenen E-Mail-Nachrichten; und einen mit dem Prozessor (104) verbundenen Warnsignalgenerator zum Erzeugen und Versenden eines Warnsignals, das die extrahierten Quellendaten enthält; und mehrere Nutzer-Endgeräte, die mit dem Kommunikationsnetz verbunden sind, wobei jedes Nutzer-Endgerät eine Filteranwendung umfasst, um das Warnsignal zu empfangen, um gespeicherte Filterdaten bei Erhalt des Warnsignals zu aktualisieren und um E-Mail-Nachrichten, die von dem Nutzer-Endgerät empfangen wurden, gemäß den aktualisierten Filterdaten zu filtern.
System nach Anspruch 1, wobei die Nutzer-Endgeräte E-Mail-Nachrichten, die von den Nutzer-Endgeräten versandt wurden, gemäß den aktualisierten Filterdaten filtern.
System zum automatischen Kontrollieren der Zusendung von unerbetener elektronischer Post, umfassend: ein Kommunikationsnetz; ein Kontrollcenter, umfassend: einen Prozess (102) zum Erzeugen einer oder mehrerer Spamsonden-E-Mail-Adressen; einen Verteiler zum Verteilen der einen oder mehreren Spamsonden-E-Mail-Adressen an wenigstens einen Ort in dem Kommunikationsnetz; einen Prozessor (104) zum Empfangen von E-Mail-Nachrichten, die an die eine oder mehreren Spamsonden-E-Mail-Adressen adressiert sind, und zum Extrahieren von Quellendaten aus den empfangenen E-Mail-Nachrichten; und einen mit dem Prozessor (104) verbundenen Warnsignalgenerator zum Erzeugen und Versenden eines Warnsignals; einen mit dem Kommunikationsnetz verbundenen Server; und mehrere Nutzer-Endgeräte, die mit dem Server verbunden sind; wobei der Server eine Filteranwendung umfasst, um das Warnsignal zu empfangen, um gespeicherte Filterdaten bei Erhalt des Warnsignals zu aktualisieren und um E-Mail-Nachrichten, die an jedes der mehreren Nutzer- Endgeräte adressiert ist, gemäß den aktualisierten Filterdaten zu filtern.
System nach Anspruch 3, wobei das Warnsignal die extrahierten Quellendaten enthält.
System nach Anspruch 3, wobei der Server auch E-Mail-Nachrichten filtert, die von jedem der mehreren Nutzer-Endgeräte versandt wurden.
Verfahren zum automatischen Identifizieren von Quellen unerbetener elektronischer Post umfassend die folgenden Schritte: Erzeugen einer oder mehrerer Spamsonden-E-Mail-Adressen; Verteilen der einen oder mehreren Spamsonden-E-Mail-Adressen an mehrere Orte in einem Kommunikationsnetz; nachdem eine E-Mail-Nachricht, die an die eine oder mehreren Spamsonden-E-Mail-Adressen adressiert ist, empfangen wurde, Extrahieren von Quellendaten aus der empfangenen E-Mail-Nachricht; Senden eines Warnsignals, das die extrahierten Quellendaten enthält.
Verfahren zum automatischen Kontrollieren der Zusendung von unerbetener elektronischer Post, umfassend die folgenden Schritte: Erzeugen einer oder mehrerer Spamsonden-E-Mail-Adressen; Verteilen der einen oder mehreren Spamsonden-E-Mail-Adressen an mehrere Orte in einem Kommunikationsnetz; nachdem eine E-Mail-Nachricht, die an die eine oder mehreren Spamsonden-E-Mail-Adressen adressiert ist, empfangen wurde, Extrahieren von Quellendaten aus der empfangenen E-Mail-Nachricht; Senden eines Warnsignals, das die extrahierten Quellendaten enthält; Empfangen des Warnsignals in einer Filteranwendung zum Filtern von E-Mail-Nachrichten; Aktualisieren von Filterungsdaten, die von der Filteranwendung gespeichert werden; und Filtern der E-Mail-Nachrichten, die von der Filteranwendung empfangen wurden, gemäß den aktualisierten Filterungsdaten.